Bachelorprojekt | KunstUniversität Linz OÖ
Das Konzept
Interaktivität & Film
Ein Raum in der Ausstellung behandelt die Nagelschmiede. Der Beruf des Nagelschmieds ist ein typisches Beispiel dafür, wie sich die Welt des Handwerks in unserer Zeit ganz leise verabschiedet. Konnte der Lehrberuf des Nagelschmieds (Nagler) in dem letzten Jahrhundert in Europa noch erlernt werden, verschiebt sich dieser Beruf nun in die Liebhaberei und Schauschmiedetätigkeit. Nägel werden heute industriell gefertigt. Spezialnägel, wie Brettnägel, Sparrennägel, Speichernägel, Lattnägel, Decknägel, Radnägel, Hufnägeloder Schuhnägel werden in dieser Menge nicht mehr benötigt. Schuhe werden heute geklebt und werden nach einer Saison weggeworfen. Genageltes Schuhwerk kennen die wenigsten und sind auch nur noch in ganz speziellen Schustereien angeboten.
Am Eingang zum Museum befindet sich auch heute noch eine vollkommen intakte Nagelschmiede. die zu Anlässen benutzt werden kann. Schauschmieden gibt es auch in Oberösterreich, Garsten, die Nagelschmiede Dambach.
Schriftliche Arbeit
Die Rolle der volkstümlichen Museen und Heimathäuser in einer Zeit der Digitalisierung und Modernisierung der österreichischen Mussenlandschaft
Als Beispiel eines gelungenen Zugangs zur Digitalisierung möchte ich das Webereimuseum im Textil Zentrum Haslach, Oberösterreich vorstellen. Denn die Weber rühmen sich ja damit, dass die Digitalisierung ursprünglich aus der Weberei kommt.
Der Binärcode im Lochkartensystem von Webermaschinen ist eine erste Form der industrialisierten digitalen Welt.
Regionalität, Tradition und Handwerk sind unsere Geschichte. Das Alte zu bewahren und für spätere Generationen aufzuarbeiten ist unsere Pflicht und wird, meiner Meinung nach, viel zu selten erfüllt.
Die Aufgabe, unsere Geschichte mit modernen Mitteln und neuen Medien so aufzuwerten, dass es gelingt den Spagat zwischen der Ursprünglichkeit und der Innovation unaufgeregt und behutsam zu schlagen, fand ich von Beginn an spannend.
Frau Christina Leitner, die wissenschaftliche Leiterin des „Textiles Zentrum Haslach“ hat mit mir darüber gesprochen und mir ihr Museum gezeigt.
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