Ute Wetscher, Ba

Ute Wetscher, Ba, 1971 geboren, ist Elementarpädagogin, Medienkünstlerin, Filmschaffende. Ihr Brotberuf als Cutterin im öffentlich-rechtlichen Rundfunk Österreichs hat sie in den letzten Jahren zur Selbstständigkeit im Bereich Filmproduktion und WEB-Projektmanagent begleitet.

Um nicht stehen zu bleiben und den Horizont zu erweitern absolvierte sie in den letzten Jahren das Bachelorstudium der zeitbasierten und interaktiven Medienkunst an der Kunstuniversität Linz,Oberösterreich. Die dabei entstandenen interaktiven Kunststücke haben einen starken Bezug zu sozialen und gesellschaftspolitischen Themen, die sich vor allem innerhalb der Thematik „Archiv“ bewegen. Die dabei erworbenen Fertigkeiten und Fähigkeiten haben sie ermutigt mehr in dem Bereich Elektronik und Programmierung zu arbeiten. In einer Zusatzausbildung im Coders-Bay „female coders“ in der Tabakfabrik in Linz, OÖ verfestigt sie ihre Leidenschaft rund ums Coden und der Mikrocontroller-Anwendungen.

Ihre Arbeit „tonbrücke“ war Teil der Ausstellung TimeOUT.09 im ars electronica center in Linz, OÖ und ein interaktives Spiel in Processing gecoded, names „feuerwerk„, ist im Deep Space im ars electronica center, Linz, OÖ zu erleben.

Projekte

GEDENKSTÄTTE MAUTHAUSEN | Eine interaktive Arbeit zum Gedenken an das KZ Mauthausen

tachles תכלית

interaktive Performance über das Verschwinden von Erinnerungen
Zu live gelesenen Texten werden Filmaufnahmen des Konzentrationslagers Mauthausen aus der Jetzt-Zeit projiziert. Die Sichtbarkeit des Films ist beeinflusst über die Sprache des Moderators. Wenn seine Stimme zu hören ist, sind auch die Bilder der Gedenkstätte zu sehen.
Die Texte sind ausgewählte Stellen aus Interviews von Überlebenden aus dem Mauthausen Archiv, Gespräche mit einem Überlebenden und aus dem ORF Archiv, in denen sehr offen und ehrlich und mit dem eindeutigen Zweck der Mahnung, Situationen der Zeit in den Konzentrationslagern gesprochen wurde. Viele dieser Personen leben heute nicht mehr, umso wichtiger sehe ich es, das diese Worte wieder tacheles gesprochen werden und je lauter umso sichtbarer werden die Bilder der Vergangenheit.

Nur wenn wir über Vergangenes ehrlich sprechen, bleibt es real. Dinge die Verschwiegen werden, werden für nachkommende Generationen unsichtbar und vergessen.

tonbrücke

Linzer Eisenbahnbrücke zu neuem Leben erweckt

 

In der Soundinstallation tonbrücke wird die im Jahr 2016 abgerissene Linzer Eisenbahnbrücke zu neuem Leben erweckt.

Abbruchstücke (der Handlauf) des Bauwerks in Linz, Oberösterreich, sind mit einem Mikrocontroller und kapazitiver Sensorik (Berührungsmesser) so programmiert, dass sie bei Berührung jeweils einen historischen Real-Sound, aus drei unterschiedlichen Blickwinkeln abgeben. Wenn die Berührung endet, endet ebenfalls der Ton.

Verlorene Erinnerungen werden emotional hörbar.

MUSEUM IN DEN NAGELSCHMIEDHÄUSERN Rattenberg, Tirol | Eine interaktive Ansteuerung von Filmen über das Handwerk des Nagelschmieds

Ein Raum in der Ausstellung behandelt die Nagelschmiede. Der Beruf des Nagelschmieds ist ein typisches Beispiel dafür, wie sich die Welt des Handwerks in unserer Zeit ganz leise verabschiedet. Konnte der Lehrberuf des Nagelschmieds (Nagler) in dem letzten Jahrhundert in Europa noch erlernt werden, verschiebt sich dieser Beruf nun in die Liebhaberei und Schauschmiedetätigkeit. Nägel werden heute industriell gefertigt. Spezialnägel, wie Brettnägel, Sparrennägel, Speichernägel, Lattnägel, Decknägel, Radnägel, Hufnägeloder Schuhnägel werden in dieser Menge nicht mehr benötigt. Schuhe werden heute geklebt und werden nach einer Saison weggeworfen. Genageltes Schuhwerk kennen die wenigsten und sind auch nur noch in ganz speziellen Schustereien angeboten.

Am Eingang zum Museum befindet sich auch heute noch eine vollkommen intakte Nagelschmiede. die zu Anlässen benutzt werden kann. Schauschmieden gibt es auch in Oberösterreich, Garsten, die Nagelschmiede Dambach.

Damit Besucherinnen des Museums selbständig Filme ansteuern können, habe ich zu Beginn die bewegungsgesteuerte Videoinstallation mit einem Film über das Handwerk bestückt. Als Abschluss meines Bachelorstudiums der zeitbasierten und interaktiven Medienkunst an der KunstUniversität Linz, entwickelte ich einen Holzbalken, der mit induktiver Sensortechnik einen Medienplayer so startet, dass in drei Öffnungen ein handgeschmiedeter Nagel gesteckt werden kann und so, drei thematisch geordnete Filme gesteuert werden.

FEUERWERK im DEEP SPACE | Ein Spiel im ars electronica center Linz -deepspace

Im Deep Space ist ein Lasertracking-System installiert, mit dem die Positionen der BesucherInnen erfasst werden. Damit kann man Programme (mit der Programmiersprache Processing) schreiben, deren Output durch die Bewegungen der Personen im Raum gesteuert wird. (https://ufgonline.ufg.ac.at/ufg_online/wbLv.wbShowLVDetail?pStpSpNr=1171519)

Processing ist eine objektorientierte, stark typisierte Programmiersprache mit zugehöriger integrierter Entwicklungsumgebung. Die Programmiersprache ist für die Einsatzbereiche Grafik, Simulation und Animation spezialisiert. (Quelle: wikipedia)

Dabei entstand von mir ein Spiel bei dem man Kreise, die zufällig und zeitweilig am Boden projiziert werden, mit seinen Füßen fangen muß. Hat man das geschafft, wandelt sich der Kreis mit einem Audiofile zu einer aufsteigenden Rakete, die über die Wand fliegt und in zufällig wechselnder Höhe als Feuerwerk lautstark explodiert.